Langsam sinken die Wassertemperaturen und die Sommerspots werden von den Zandern gemieden. Aber keine Sorge, mit der richtigen Methode lassen sich immer noch gute Fische überlisten.

Es ist Anfang Dezember und langsam kommen die ersten Frostperioden. Die Wassertemperaturen schwinden und der Zielfisch wird allmählich träge. Die Zeit, in der der Zander aktiv auf Nahrungssuche geht, neigt sich langsam dem Ende zu. Der Zander hat die gewisse Eigenschaft, seine Beute über mehrere Meter zu verfolgen. Oft kommen die Bisse in den Sommermonaten im Flachwasser. Das bedeutet nicht, dass der Zander dort unbedingt steht, die Jäger folgen dem Köder in diese Zonen. Dies ist ein Beispiel für die aktive Nahrungsaufnahme. Gerade nach der Laichzeit sind die Neugier und der Brutschutzinstinkt so sehr ausgeprägt, dass die Fische ihre Beute oftmals nur mit Bissen verletzen wollen. Es gibt Geschichten, laut denen der Zander, um seine Brut zu schützen, nicht einmal halt vor einer Wathose macht. Gerüchte eben. Das aggressive Fressverhalten lässt uns Anglern jedenfalls einen größeren Spielraum  bei der Köderführung.

Jetzt stellt sich die Frage, wann genau ist der richtige Moment, um seine Köderführung drastisch zu verlangsamen? Sicherlich könnt ihr hierfür die Außen- und Wassertemperaturen messen. Das ist eine sehr gute Methode, um das Fressverhalten der Zander zu analysieren. Jedoch ist nunmal jedes Gewässer anders, und zwar nicht allein in dem  Unterschied zwischen Still- oder Fließgewässern. Doch dies ist ein Kapitel für sich.

Beim Angeltrip in diesen ersten Dezembertagen ließ sich ein guter Zander überlisten. Der Fisch hat sich von einem Kopyto reizen lassen. Die fängigste Wintermethode ist ganz klar das Faulenzen. Mit dieser Methode fangen wir auch im Sommer unsere Fische. Jedoch lassen wir den Jig im Winter extrem langsam über den Grund springen. Während in der warmen Jahreszeit der Shad mit einer ganzen oder auch anderthalb Kurbelumdrehungen beschleunigt wird, genügt im Winter maximal ein Drittel des Kurbelradius. Das lässt den Jig in minimalen Sprüngen über den Grund gleiten. Dazu kommen verhältnismäßig lange Pausen (Spinstops) dazu. Diese Pausen geben dem Zander die Zeit, den Köder zu attackieren.

Überlistet ihr ein guten Fisch, solltet ihr ihn euch einmal genau betrachten. Anhand der Färbung und an Parasiten kann man wunderbar erkennen, ob die Räuber bereits in den passiven Status gewechselt haben. Ein Beispiel hierfür hat genau dieser Zander geliefert.Anhand seiner dunklen Färbung und den Parasiten am Kopf und Rückenbereich erkennt man sehr genau, dass dieser Fisch über ein längeren Zeitraum am Grund verharrt hat. Für den Kochtopfangler bedeutet das aber nicht, dass solche Fische krank sind. Für den fleißigen Releaser gilt sogar, diese kleinen Egel vorsichtig vom Fisch zu entfernen.

Mit diesem Köderführungsstil lassen sich übrigens auch alle weiteren Räuber im See überlisten. Ob ihr nun Fluorcarbon oder Stahl als Vorfachmaterial wählt, kommt dann nur noch allein auf den Hechtbestand in dem jeweiligen Gewässer an. Und wie unsere „Beifänge“ Hecht und Barsch dieses Mal wieder bewiesen, sollte man halt wie immer auf alles gefasst sein. Der Zander hatte jedenfalls keine Scheu vor Titan.

In diesem Sinne also: Tight Lines!