Feedern

Feedern für Einsteiger

Das Feederfischen oder Winkelpickerangeln ist eine spannende Angelegenheit. Es ist eine wunderbare Methode, Friedfischen jeglicher Art nachzustellen. Im folgenden Bericht werden wir euch so einfach wie möglich erklären, worauf ihr achten müsst und welches Gerät ihr benötigt.

Stelle und Gewässer:

Das Feedern ist prädestiniert für Fließgewässer, jedoch ist es kein Problem, seinem Zielfisch auch im stehenden Gewässer nachzustellen. Ob im Fluss, See, Kanal oder Teich – Feedern ist überall möglich. Zur Stelle ist zu sagen, dass ihr wie gewohnt eure Gewässer kennen müsst, um die Fische zu finden. Ob ihr eure Futterstellen vor Schilf oder Seerosen platziert, ist vom Gewässer abhängig. Stellt ihr Weißfischen nach, orientiert ihr euch am besten daran, was ihr am Gewässer seht. In unserer Rubrik „Zielfisch“ erläutern wir euch, wo welcher Fisch im Gewässer anzutreffen ist.

Zielfische:

Mit der Feederrute könnt ihr nahezu jedem Friedfisch nachstellen. Im Laufe der Zeit werden wir euch weiterhin erläutern, wie ihr Barsche, Aale und Zander ebenfalls durch Feedern stellt. Für die Einsteiger unter euch stellen wir euch jetzt einmal vor, wie man Weißfischen (z.B. Plötze, Rotfeder, Brasse und Döbel) auf die Schuppen rückt.

Gerät:

Benötigt wird eine simple Feederrute. Die gibt es beim Fachhändler schon für wenig Geld. Es ist jetzt zu bedenken, in was für einer Art von Gewässer geangelt werden soll. Die Rutenstärke ist Strömungseigenschaften des Gewässers anzupassen. Es ist wichtig, dass ihr genug Wurfgewicht habt, um eure Futterkörbe auf dem Grund zu halten. Bedenkt, dass zu dem Gewicht des Körbchens noch das Gewicht von dem Grundfutter dazu kommt. Zum Einstieg ist eine Rute mit bis zu 50 Gramm Wurfgewicht ideal. Die Länge der Rute ist Geschmackssache. Empfehlenswert sind drei Meter. Haben wir die Rute in der Tasche, suchen wir noch eine dazu passende Rolle aus. Bestückt eure Rolle am besten mit 200 Metern 18er monofiler Schnur.
Desweiteren benötigen wir einige Futterkörbchen. Besorgt euch verschiedene Körbchen mit verschiedenen Gewichten. Offene Körbe sorgen für ein schnelles Austreten des Grundfutters.
Anhand der Skizze sehr ihr hier eine ganz simple Futterkorbmontage:

Montage
Montage

Bei dieser Montage fädelt ihr einen Boom auf die Schnur ( kurzes Ende nach unten ). Darin klingt ihr euer Körbchen ein. Ihr zieht auf die Hauptschnur eine Stopperperle und danach einen Gummistopper. Das dient als Puffer vom Aufprall des Körbchens beim Auswurf auf euren Wirbelknoten. Es folgt ein Karabinerwirbel. Jetzt montiert ihr euer Hakenvorfach, was ihr auf etwa 30 Zentimeter verkürzt, damit euer Köder dicht am Körbchen beziehungsweise am Futter platziert ist.

Zusammenfassung Gerät:

Feederrute 30 – 50gr WG
mittl. Stationärrolle
200 m 18er mono Schnur
Futterkorb oben und unten offen 20 – 40 gr
Gummistopper
Stopperperle
Booms
Karabiner Wirbel
8 – 12 Harken

Wie baue ich mein Angelplatz auf

Gehen wir davon aus, wir befischen einen Fluss oder Kanal. Suchen wir uns ein vielversprechendes Plätzchen aus und bauen unseren Angelplatz auf. Der Stuhl steht, wir stellen unseren Rutenhalter auf. Entweder tangiert ihr eure Rutenhalter so aus, dass die Spitze weit in die Luft steht. Dies hat den Vorteil, dass bei starker Strömung wenig Schnur im Wasser ist, womit ihr auch weniger Druck auf der Schnur habt. Oder ihr platziert die Rutenspitze dicht über der Oberfläche, das heißt der hintere Rutenhalter ist höher als der vordere gestellt. Von der Ausrichtung her stellt ihr sie so auf, dass eure Rutenspitze gegen die Strömungsrichtung zeigt. Ihr müsst versuchen, das Gerät so auszurichten, dass die Spitze bei Spannung mit eurer Schnur ein Winkel von 90 Grad vorweist (siehe Skizze ).

Es kann losgehen

Wenn ihr euer Futter mischt, dann siebt es. Ihr könnt dafür ein gewöhnliches Haushaltssieb benutzen. Der Zweck ist es, dass das Futter schön Locker im Korb sitzt und sich beim Aufprall am Gewässergrund schnell verteilt. Ist euer Korb beim Reinholen immer noch mit Futter bespickt, habt ihr euer Futter zu nass gemacht. Lieber etwas weniger Wasser als zu viel. Ihr werdet schnell ein Gespür dafür bekommen wie das Futter am besten zu mischen ist. Habt ihr nun eure Rutenhalter ausgerichtet und liegt die Montage bereit, könnt ihr loslegen. Der Sinn des Futterkorbangelns ist es, sich mit vielen Würfen einen Futterteppich am Grund zu schaffen. Also werft ihr am Anfang häufig aus, auch ohne Bisse zu bekommen. Haben sich die Fische an eurem Platz eingefunden, könnt ihr seltener Werfen oder kleinere Körbchen verwenden.
Wichtig ist es, sich ein genauen Punkt auszumachen. Es macht kein Sinn, sein Futter willkürlich im Gewässer zu verteilen, denn wir wollen ja die Fische an einem Fleck halten. Dafür sucht ihr euch am besten am gegenüberliegenden Ufer einen Punkt aus. Das kann ein Baum oder – wie in der Skizze – eine Boje sein. Diesen Punkt werft ihr immer wieder an.Das bedeutet, ihr zielt jeweils in die Richtung der Markierung. Nach dem ersten Wurf, wenn euer Köder auf dem Grund liegt, könnt ihr euch mithilfe eines Gummibandes auch eine Markierung auf der Spule machen. Jetzt wisst ihr genau, wie weit ihr werfen müsst und in welche Richtung. Besonders für Anfänger ist das sehr ratsam, wenn die Wurftechnik eventuell noch nicht so ausgeprägt ist.

Skizze Platzwahl
Skizze Platzwahl

Kommen wir nun zu dem Punkt nach dem Auswurf: Wenn ihr geworfen habt, euer Korb auf dem Wasser aufklatscht, lasst ihr ihn an straffer Leine absinken. Trifft er auf dem Gewässergrund auf, bemerkt ihr das im Handteil eurer Rute oder am Erschlaffen der gespannten Schnur. Jetzt legt ihr die Rute in eure Halterung und bringt die Schnur mit ein paar Kurbelumdrehungen auf Spannung. Eure weiche Feederspitze ist nun gebogen. Die Gesamtmontage steht unter Spannung. Jetzt müsst ihr geduldig eure Spitze beobachten. Bis zum Biss. Ab da seid ihr nun leider auf euch allein gestellt. Andere Angler oder Magazine würden euch jetzt wahrscheinlich hunderte von Varianten erläutern, was passiert, wenn ein Rotauge  oder eine Brasse beißt. Allein jedoch die Erfahrung wird euch weiterhelfen, nichts weiter. Ihr werdet lernen, dass Bisse vom Gewässertyp und der Jahreszeit abhängen, dass der eine Fisch heute ganz sachte an den Köder geht, aber morgen plötzlich richtig reinhämmert. Im Beitrag „Angler werden“ haben wir euch bereits darauf hingewiesen, dass man, um ein guter Angler zu werden, viel Erfahrung braucht. Das trifft hier nun zu 100 Prozent zu.

Köder

Die Köderwahl macht ihrvom Zielfisch abhängig. Für den Einstieg empfehlen sich gewöhnliche Maden. Probiert aus, wieviele Maden am Haken die Fische zum Biss reizen. Desweiteren könnt ihr noch Mais und Würmer mit ans Wasser nehmen. Bei diesem Punkt gilt wieder: ausprobieren und Erfahrung sammeln.

Zum guten Schluss denkt bitte daran, den möglicherweise angefallenen Müll mitzunhemen, eure Angelplätze nach dem Ansitz also sorgfältig zu reinigen. Die Natur wird es euch danken. Und jetzt viel Spass beim Feedern!

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