Bei Pedro, Paolo, Stefano und Co.

Arm, aber Sexy, das ist nicht nur Berlin. Das sind auch die Angler in Italien. Angler ohne Schnickschnack, die angeln ohne Wenn und Aber. Wir schauten ihnen in Italien über die Schultern, in Bari, in Neapel, an der Adria und am Mittelmeer. Fazit: Wer in Italien angeln geht, ist noch Angler durch und durch. Da kribbelt’s in den Armen, auch die eigene Rute auszuwerfen.

Zu den Jahreszeiten, in denen ungemütliches Frostwetter in Deutschland herrscht, sollte sich der geneigte Angler lieber ins Flugzeug setzen, für hin und zurück bei Ryan-Air nicht mehr als 80 Euro berappen, und schon wähnt man sich unter der schönen Sonne des Mittelmeeres an der italienischen Küste. In Bari etwa. Wo Wasser ist, sind auch in Italien die Angler nicht weit. Und Angler, das sind in Italien noch tatsächlich Angler, nämlich ohne viel Schnickschnack, keine High-Tech-Soldaten. Angler am Hafen von BariPedro ist einer dieser Oldschooler. Er stippt mit seiner Sechs-Meter-Rute einfach mit Teig im Adriawasser und zieht einen Fisch nach dem anderen heraus. Unmittelbar hinter den Steinblöcken der Hafenbefestigung hat er über dem sandigen Grund einen Schwarm Goldstriemen bzw. Salema erwischt. Die Fische gehören zu den Meerbrassen und sie füllen ihm schnell den Eimer für ein fettes Abendessen. Goldstriemen MeerbrasseEimer voller Goldstriemen MeerbrassenEin paar hundert Meter weiter hat Paolo ebenso Glück. Mit seiner ausgefuchsten Teigmischung zieht er sich Meeräschen sogenannte Mullets, leider nur kleine, aber besser als nichts, sagt er. Meeräschen werden gewöhnlich größer als 50 Zentimeter und wiegen auch einiges, um die vier Kilogramm schwer. Da hätte sein Tackle sicher schlapp gemacht. Aber er fischt ja am Ufer und nicht auf hoher See. Doch dann packt sich eine Streifenbrasse, eine Black Seabream, seinen Köder und bringt Paolo erstmal eine Runde ins Schwitzen. Er landet sie jedoch sicher – und ist stolz wie Oskar. Angler in ItalienKleine MeeräscheStreifenbrasseTeigmischungAuch die Zweibindenbrasse gehört zu den Meerbrassen, doch davon ein stattliches Exemplar zu fischen, dieses Glück ist nur Stefano hold. Er fischt direkt im Hafen unter den Bootskörpern. Und unglaublicherweise versteckt sicht dort auch noch eine gute Meeräsche, der eine noch größere folgt. Vorbeilaufende Touristen applaudieren, fotografieren. Angler im Hafen von BariMeeräscheZweibindenbrasseGenug der Adria, sie steckt voller Fisch. Sicherlich sind auch die Binnengewässer wie der Lago di San Giuliano, der Lago di Conza, di Lesina, di Varano, der Lago del Rendina oder der Lago Locone voll davon. Doch diese tollen Gewässe müssen wir abseits liegen lassen und beim nächsten Mal besuchen. Das Ziel dieser Süditalienreise lautet schließlich Neapel. Neben dem Fährhafen von NeapelAuch dort sind die Hafenbecken erfahrungsgemäß gute Angelstellen. Und wenn hinter „Capri die rote Sonne im Meer versinkt“…ließe es sich summen… und wenn der Vulkan Vesuv am Horizont immer blasser wird, dann machen sich die einen schon wieder auf den Heimweg und die anderen, die Nachtangler, sie kommen. Gute Plattfische sind aus dem Mittelmeer zu landen. Die grobsandigen Abschnitte hinter dem Vulkangestein am Ufer sind überaus fängig. Selbst Francesco, der zum Sonnenuntergang einer von denen ist, die gehen, nimmt den einen oder anderen Butt mit. Sogar eine Aalmutter schwimmt in seinem Eimer und natürlich jede Menge mitunter sogar sehr bunter Brassen. Bucht an der Isola di NisidaButtMini BrasseItalian TackleAngeln mit WurmAalmutter und BrassenAlle Fische fängt er auf Wurm. Und ist die Beute auch noch so klein, Francesco nimmt sie, wie nahezu alle Italiener es machen, mit. Es sichert ihnen eine Mahlzeit. Einfaches Tackle, einfache Beute. Und das allerdings für eine viel größere Freude, als sie in anderen Teilen Europas bei erfolgreichen Anglern zu spüren ist. Sie ist inniger. Das ist Pure Fishing!

Ach ja, bevor wir das vergessen: Auch in Italien ist Angeln gesetzlich streng geregelt. Die Strafen sind manchmal härter als in Deutschland. Doch an Angelscheine heranzukommen, ist kein Problem. Sie sind in Wassernähe sogar in gewöhnlichen Tobacco-Shops erhältlich. Wo zum Henker gibt es sonst schon in Tabakläden Angelkarten zu kaufen? Also: Ab nach Italien, Sonne tanken und Fische fangen! Angeln in Italiens Mittelmeer

5 thoughts on “Bei Pedro, Paolo, Stefano und Co.”

  1. Es ist immer wieder mal schön, neue Gegenden zu erforschen und nicht immer am gleichen Platz zu angeln.
    Italien war ich bisher noch nicht, werde es aber schnell nachholen!

  2. es gibt noch andere Fische als Waller in Italien.
    Obwohl die Schniepel gute Waller Köder sind(:
    weiter so Jungs………..

  3. Bella Italia, endlich mal ein Bericht der sich nicht nur um den Po handelt.

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