Lage des Schaalsees: Dieses Angelgewässer befindet sich nahe dem Ort Zarrentin am Schaalsee.
Beschreibung/Fische: In den Fließ- und Stillgewässern der Schaalseeregion wurden bisher 30 Fischarten und Rundmäuler (Neunaugen) nachgewiesen. 17 Arten wurden in Fließgewässern und 28 Arten in Stillgewässern gefunden. Die Überschneidungen resultieren teilweise aus dem Wanderverhalten bestimmter Stillgewässerarten, welche zur Laichzeit in einmündende Fließgewässer aufsteigen. Die Gewässer im Biosphärenreservat sind somit relativ fischartenreich, allein im Schaalsee wurden 28 Arten gefunden. Darunter fallen die Große Maräne, Kleine Maräne, Steinbeißer, Schlammpeitzger, Quappe. Auch stark gefährdete Fischarten kommen vor wie Stint, Hasel und Westgroppe.
Der Fischbestand hat einen nachvollziehbaren Grund: Im Schaalsee leben sogenannte eiszeitliche Reliktkrebse. Diese kommen in nur wenigen norddeutschen Seen vor. Im tiefen Wasser des Schaalsees, zwischen 8 und 40 Meter, gibt es zudem die Flohkrebsart Pallasea quadrispinosa. Und genau diese Krebse gehören zur Nahrung von Großen Maränen, Aalen und Quappen. Dabei ist die Große Maräne der bekannteste Fisch des Schaalsees – und sogar Wappentier der Stadt Zarrentin.
Um die Maräne rankt sich folgende Sage: „Im Zisterzienser Nonnenkloster lebte einst eine Äbtissin, die vom Bodensee stammte und dort sollen die schmackhaften Maränen ihre Lieblingsspeise gewesen sein. Einmal, zur Fastenzeit, überfiel sie in der Zarrentiner Einsamkeit die Gier nach den lange entbehrten Fischen so unwiderstehlich, dass sie den Teufel anrief und ihn aufforderte, vom Bodensee einige Maränen herbei zu schaffen. Dafür wollte sie ihm ihre Seele verpfänden. Er müsse aber vor 12 Uhr nachts zurück sein. Der geschäftstüchtige Meister des Bösen erklärte sich einverstanden und machte sich sofort auf den Weg. Kaum war er verschwunden, da schlug der Äbtissin das Gewissen. In ihrer Ratlosigkeit rief sie den Nonnenkonvent zusammen und beichtete reuevoll ihr Vergehen. Da stand eine der Nonnen auf, beruhigte die fromme Mutter, kletterte auf den Turm und stellte die Uhr eine Stunde vor. Es war mittlerweile 11 Uhr abends und der Teufel befand sich mit seinen Fischen über Techin. Da schlug die Zarrentiner Klosteruhr mit zwölf donnernden Schlägen. In seiner Wut warf der Teufel die Maränen in den Schaalsee. So fängt man heute dort diese Fische, die den Schaalsee für Feinschmecker so berühmt gemacht haben.“
Fotos vom Angelgewässer Schaalsee: [nggallery id=149]