Havel spezial, Teil 1: Lindwerder

Angeln LindwerderIn unserer neuen Rubrik – „Havel spezial“ – stellen wir euch Havelspots aus Berlin und Brandenburg vor. Ob vom Boot aus oder zu Fuß am Land,  wir berichten euch, wo was geht. Wir werden euch uns bekannte, aber auch völlig fremde Spots vorstellen, alle Erfahrungswerte unserer Touren und die gesammelten Infos von ortskundigen Anglern sowie alle möglichen Infos aus dem World Wide Web zusammentragen. Unser erster Stop ist die Insel Lindwerder.

Zu erreichen ist der die Insel nur mit der Fähre. Angler sind laut Internetrecherche nicht gern gesehen auf der Insel. Also haben wir einen Tag lang mal das Schlauchboot zu Wasser gelassen und das Gewässer nach Räubern abgeklopft. Genug Platz und Ruhe, um eure Boote startklar zu machen, habt ihr gegenüber in der Lieper Bucht. Nicht wundern, dass ihr in diesem Artikel noch keine Infos über diese Bucht bekommt. Hierfür steht ein eigner Bericht parat, er folgt in den kommenden Wochen.

Um die Insel mit dem Schlauchboot zu umruden, solltet ihr die Witterung nicht außer Acht lassen. Der ruhige Buchtbereich ist meist windgeschützt, aber an der Westspitze der Insel kann es zu starkem Wellengang kommen. Bei der richtigen Witterung ist die Umrundung der Insel aber kein Problem.

Fangen wir an. Erster Spot all unserer ins Auge gefassten Angelstellen und Angelplätze dieses Havelabschnitts ist der Anleger der Fähre.Anleger LindwerderEin sehr strukturreicher Bereich. Hier findet ihr ein paar sehr interessante Kanten. Direkt vor dem Anleger befindet sich eine Fahrrinne, wo es schnell auf vier Meter heruntergeht. Schnell zeigte sich, dass es sich hier gezielt auf Hecht lohnt. Wir probierten unser Glück mit langsam geführten Spinnern und diversen Hardbaits. Nach Infos von anderen Anglern lohnt sich hier auch ein Ansitz mit dem Köderfisch. Ebenfalls ziehen gute Barsch und vereinzelte Zander an den Kanten entlang. Jiggen oder Dropshoten ist also ebenfalls sehr empfehlenswert. Wir konnten beim ersten Ankern direkt zwei kleine Hechte überlisten.angeln lindwerder hechtNur ein paar Ruderschläge weiter erstreckt sich ein sehenswerter Schilfgürtel. Vor ihm die typischen Wellenbrecher der Havel. Vor den Holzmauern ist das Wasser meist hüfttief. Aber auch hier sind wieder tolle Strukturen auf dem Echolot erkennbar. Für all die, die ohne Echolot unterwegs sind, werden wir am Ende des Artikels einen Link zur Tiefenkarte einfügen. Vor den Mauern ist für einen gedeckten Tisch gesorgt. Hier steht eine Menge Futterfisch und es gibt ohne Ende Krebstiere. Wer mit Creature Baits am Texas Rig oder am No weight Rig fischt, kann sich auf Barsche einstellen. Aber auch große Rapfen und Hechte treiben hier ihr Unwesen. Sehr interessant an diesem Spot ist der Übergang von Flachwasser zur tiefen Zone des Gewässers. Sehr steil abfallende Kanten lassen auch in Sachen Aalangeln keine Wünsche offen.

Am heutigen Tag gab es in kürzester Zeit vier gute Bisse und auch ebenso gute Fische.rapfenangeln lindwerderAus dem Flachwasser kamen zwei gute Rapfen. Hier ist es sehr wichtig, die Spundwände präzise anzuwerfen und die Köder dicht unter der Oberfläche zu führen. Gerade im Spätsommer und Herbst stehen hier gewaltige Silberpfeile. Ebenfalls fangen dunkle Crankbaits sehr gut.schilfgürtel lindwerderDie Hechte an diesem Nachmittag haben die 65 Zentimeter Marke leider nicht überschritten. Doch von Vereinsmitgliedern sind von diesem Spot schon Fische über der Metermarke erbeutet worden.

Der nächste Spot ist der kleine Hafen auf Südspitze der Insel. Hier gibt es die besten Jagdvorraussetzungen für Stachelritter. Die Kaimauer das Hafens dient als Wellenbrecher. An Tagen mit starkem Wind ein absoluter Hotspot für Barsche.Wie ihr sehen könnt, haben wir genau einen solchen Tag erwischt. Dropshoten mit maximal fünf Gramm ist optimal. Als bester Köder erwies sich der Swing impact von Keitech am 1/0 Offsethaken von Gamakatzu. Schnell war die Rute krumm…..Es gibt jedenfalls schlechtere Barsche. Ebenfalls ist das Dropshoten zwischen den Booten sehr erfolgversprechend. Aber aufgepasst, wer hier nicht präzise die Spots abklopft, bekommt schnell Clinch mit den Bootseigentümern. Die Burschen durften, so wie alle anderen Fische auch, wieder zurück. Kommen wir nun zum Ostufer der Insel. Hier erstreckt sich eine grosse Flachwasserzone. Die ist im Winter weniger attraktiv. Im Sommer dagegen könnt ihr hier so ziemlich alles, was raubt, erbeuten. Schnelle Spinner oder kleine Twitchbaits bringen den Erfolg. Wir konnten einen Haufen von kleinen Barschen überlisten.Wen es interessiert: Es ließen sich Schwärme von kapitalen Brassen beim Gründeln im Flachwasser beobachten 😉

Nun zur Westspitze der Insel: Hier machte sich schnell der Eindruck breit, dass es hier wohl die besten Chancen auf Großfische gibt. Als Makierung dient eine Tonne, die ihr nicht übersehen könnt. Vor der Tonne geankert, habt ihr die Auswahl zwischen Flachwasser-Spinning und der Kante in die Tiefe. Und hier wird es richtig tief. Das Echolt zeigt schnell die acht Meter an. Das bedeutet, wir Jiggen unsere Kopytos am 7,5 Gramm Jigg , eine Kante von 8 bis auf 1 Meter Wassertiefe. Der sandige Boden ist übersäht mit Muscheln.Hier kam es auch zum ersten richtigen Fischkontakt. Ein heftiger Biss zeigte sich auf etwa sechs Meter Wassertiefe. Der Fisch verlangte dem leichten Tackle alles ab und riss sich vom Haken los. Leider konnten wir den Fisch nicht sehen, aber den Fluchten nach musste es sich um einen ordentlichen Hecht gehandelt haben. Dannach ging außer ein paar kleinen Barschen nichts mehr an diesem Spot. Die Nordseite der Insel ist sehr monoton. Das Ufer fällt schnell auf drei Meter ab und das Echo zeigt auch keine sonderlichen Kanten an. Sicherlich ist auch hier Fisch zu erwarten. Oft stehen hier Angler mit ihren Booten und Fischen mit Kunstködern auf Hecht und Co. Fassen wir den Test zusammen.

  • Fischarten: Barsch, Rapfen, Hecht, Aal und vereinzelt Zander.
  • Köder: swing impact keitech, 3er mepps aguiler, Kopytos im Kaulbarschdekor an max. 7,5 Gramm
  • Angeln: Bestenfalls vom Boot, Uferbereiche mit Wathose. Direktes Angeln von der Insel nicht möglich.

Die Tiefenkarte findet Ihr hier: http://www.berlin.de/sen/umwelt/wasser/wasserrecht/pdf/wasseratlas.pdf

Eine gute Ecke der Havel. Wir kommen wieder!

Hier geht es zu den weiteren Teilen von „Havel spezial“:

Angeln an der Havel, Spezial Teil 2: Die Pfaueninsel

2 thoughts on “Havel spezial, Teil 1: Lindwerder”

  1. Ach Kinder, vor 10 Jahren haben wir genau an euren Spots Zander über Zander gefangen. Naja, aber das was geht fangt ihr ja. weiter so

  2. Zander geht dort kaum was!
    Aber mein PB an Barsch vor dem Anleger 41cm.

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