Feedern mit Cocktail-Ködern

stadtkarpfen-cover

Unvorstellbar: Zwischen Avus und Kurfürstendamm, zwischen Strassenreinigern und Touristen aus aller Welt liegt ein kleiner See idyllisch wie auf dem Land. Der Halensee in Berlin-Charlottenburg war uns zwar ein Begriff, doch dort die Rute zu schwingen, kam uns noch nie in den Sinn. Ein spontaner Sonntagsspaziergang machte uns auf den kleinen, voll mit Fisch gespickten See aufmerksam. Immer wieder waren zwischen den zahlreichen Seerosenfeldern und Schilfgürteln Karpfen beim Sonnenbaden zu erspähen. Für uns Grund genug, den See für euch auf Karpfen zu testen. Er gehört zu der Wilmersdorfer Seenkette und wird vom SV Wilmersdorf  liebevoll gepflegt. Die Angelkarte haben wir uns bei Rod’s World in Berlin-Tempelhof besorgt.

Beim Erkunden des Gewässers hatte es uns ein Spot besonders angetan. Direkt hinter der kleinen Insel fanden wir eine Flachwasserzone mit Seerosenfeldern und umgestürtzten Bäumen als Angelstelle. Ideal für unser Vorhaben, Karpfen mit der Feerrute zu beangeln.  Gefüttert wurde mit einer gewöhnlichen Futtermischung vom Fachhändler. Wir haben darauf geachtet, dass das Futter nicht zu hell ist und sich damit zu stark von der Gewässergrundfarbe abhebt. Aus folgendem Grund: In der ziemlich flachen Bucht, nur bis zu einem Meter tief, lauern eine Menge Räuber. Unterwasser sowie über dem Wasser. Cormorane und Fischreiher machen den Fischen das Leben schwer. Genau deswegen locken wir die vorsichtigen Fische nicht über hellen Grund. Wir möchten schließlich, dass die Rüsselmäuler sich an unseren Spots wohlfühlen. Unsere Futterwolken für die Karpfen haben wir direkt an den Kanten der Seerosenfelder platziert.

Kommen wir zum Carp-Tackle. Gefischt wurde mit einer ziemlich harten, 3,40 Meter langen Feederute in Verbindung mit einer kleinen Stationärrolle, bespult mit 0,22 mm Monofiler Schnur. Obwohl wir nicht mit großen Karpfen rechneten, muss das Gerät den Fluchten der Fische in das Unterholz standhalten können.karfen tackleBei der Montage haben wir uns gegen das Angeln mit Futterkörben entschieden und auf eine simple Laufbleimontage, in dem Fall zehn Gramm Blei, zurückgegriffen. Gewöhnlicherweise fischen wir Karpfen mit einer Selbsthakmontage, jedoch ist beim Feedern eine ähnliche Funktionalität zu erkennen: Der Karpfen zieht in die gespannte Leine und hakt sich ebenfalls selber. Futterkörbe kamen nicht zum Einsatz aufgrund der Scheuchwirkung beim Aufprall an der Wasseroberfläche. Die gefüllten Körbe würden bei jedem Auswurf die scheuen Fische verjagen. Beim Brassenangeln dagegen ist das bekanntlich eher nicht so wild.

Zum Köder: Bestens zum Karpfenangeln sind sicherlich Boilies. Die wären bei uns auch zum Einsatz gekommen, nur dieses Mal haben wir uns einfach dagegen entschieden. Zum Einsatz kamen Mais, Made und Dendrobenas. Beim Fischen mit solchen Cocktail-Ködern verwenden wir gerne kleine Aalhaken. Die langschenkligen Haken bieten viel Platz auf dem Hakenschenkel, und die spezielle Biegung der Haken lässt die messerscharfe Spitze minimal aus den Maiskörnern herausschauen.karfpen baitSo, nun kommen wir zum wichtigen Teil, das Angeln. Die Ruten mit dem Köder versehen, punktuell die Stelle anwerfen, die Ruten ablegen und gespannt die Feederspitzen beobachten. Genau deswegen waren wir dort.tackle für karpfenUnd schon nach kurzer Zeit ging der Plan voll auf und die sensible Feederspitze bog sich krumm. Die dicken Karpfen hatten unsere Futterstellen an diesem Tag leider nicht aufgesucht, doch der nächste Ansitz wird bald folgen. Zum Halensee bleibt also nur zu sagen: beide Daumen hoch für die Carps und Petri heil!karpfen prachtkarpfenKarpfen gefangen!

One thought on “Feedern mit Cocktail-Ködern”

Schreibe einen Kommentar