Die Glienicker Brücke bildete bis 1989 die Grenze zwischen Osten und Westen. Hundertmal drüber gefahren, haben wir sie heute für euch getestet. Denn der Spot bietet jedem Angler die Möglichkeit, seinem Zielfisch etwas näher zu kommen. Geplant war ein Ansitz auf Aal und Zander. An dieser Angelstelle dürfte das doch eigentlich kein Problem sein. Angeln in Potsdam und Berlin sozusagen zugleich, zwischen Jungfernsee, Tiefer See und Teltowkanal. Doch wir wären ja nicht wir, wenn nicht wieder alles etwas anders kommen würde. Den Spot erreichten wir am frühen Abend. Temperaturen um die 25 Grad haben das Flachwasser zum Unterwasserstrandbad gemacht. Riesige Kleinfischschwärme, Döbel und Alande scherten sich ein Dreck um den Bademeister und sprangen immer wieder aus dem Wasser. Der Plan für heute war es, mit Köderfisch an der Pose und Tauwurm an der Feederrute zu locken, und zwar zwei Zielfische: Aal und Zander. Die Aale wollten wir gezielt mit Futtersäcken an unseren Spot locken. Also raus mit der Senke und ab auf die Steganlage. Der Eimer wäre auch rasch gefüllt gewesen, wenn nicht immer wieder das Wasser vor uns explodiert wäre. Der dicht unter der Wasseroberfläche stehende Weißfisch wurde immer wieder auf eindrucksvolle Weise von riesigen Rapfen und streunenden Barschen attackiert. Für dieses Naturschauspiel der Extraklasse sind die Brückenpfeiler der Glienicker Brücke prädestiniert. Wenn ihr an dem Spot vorbeischaut, werdet ihr sicherlich selbst Zeuge, eventuell auch Fänger, dieser kapitalen Fische bei der Jagd. Also, erstmal die Senke in das trockene Gras geschmissen und ein beherzter Griff zur Spinnrute. Müsste ein Kinderspiel werden, haben wir uns gedacht, und das wurde es auch. Mit einem Popper gezielt die jagenden Fische angeworfen, rappelte es Schlag auf Schlag. Lediglich die Silberpfeile scheuten unsere Köder.Immer wieder spektakuläre Bisse versüßten uns die ohnehin schon wundervolle Atmosphähre an diesem Sommerabend.Bekannterweise sind in Berlin ja die Sommerferien angebrochen und somit ließ es sich unser Mein Biss Nachwuchs, Jamil nicht nehmen, uns sein Können unter Beweis zu stellen. Top, kleiner Nightrider!An seiner Abu-Combo fischte er ein Keitech-Krebsimitat am Texas Rig. Gekonnt ließ er das Rig über den Grund klicken und machte kurzen Prozess mit den Stachelrittern. Weltmeister Isaiasch kann sich in ein paar Jahren warm anziehen.Nun zum eigentlichen Ansitz. Wir beangelten die Berliner Seite. Dafür benötigt ihr die Wannsee Karte, für 13 Euro beim Fachhändler zu bekommen. Falls das gegenüberliegende Ufer befischt werden sollte, benötigt man die Potsdamer Karte. Bootsangler haben an den Spots natürlich wie immer die besseren Karten. Also am steinigen Ufer ersteinmal gelotet.Wie ihr unschwer erkennen könnt, liegen Steine auf sandigem Untergrund. Beste Vorausetzung für Aal und Zander. Zwischen den Steinen finden die Räuber ein gedeckten Tisch. Kleine Kaulbarsche, Muscheln, Schnecken und viele Kleinstlebewesen. Also nur noch ein Spot finden, an dem es etwas steiler abfällt, und schon konnte das Füttern beginnen.An diesem Anleger sind die Voraussetzungen ideal. Ufernah eine steil abfallende Kante für die anlegenden Dampfer. Ebenfalls Ideal für unser Vorhaben war es, die Aale anzufüttern. Den Futtersack mit zerschnittenen Fischen an einer Schnur befestigen und direkt am Steg anknoten. Somit ist gewährleistet das er punktgenau an einer Stelle seinen verführerischen Duft verteilt. Bei Standgewässern können die Säcke auch direkt in das Wasser geworfen werden, aber es sollte dann PVA-Material benutzt werden, damit die Gewässer nicht darunter leiden. Wir nutzten einfach einen Nylonstrumpf von Mama. Fragt vorher bitte aber 🙁 🙂 ! Zum Tackle: Die Posenrute, eine drei Meter lange Mitchel mit 20 bis 40 Gramm WG. Für das Angeln mit der Posenrute ist das Gerät ziemlich egal. Es kommt allein auf die Montage an. Also montiert wurde eine sechs Gramm Durchlaufpose. Direkt an die Hauptschnur, in dem Fall 0,22 Monofile, ein 2er Zanderhaken. Bei geflochtener Schnur solltet ihr immer 1,5 Meter Monofiles Vorfach oder Fluor Carbon benutzen, um die scheuen Räuber nicht zu verschrecken. Bebleit wird die Pose mit Schrotbleien. Hier klemmt ihr die Bleie direkt unter die Pose, lediglich ein Blei kommt kurz vor den Haken, um den Köder zu Grund zu bringen. Sinn der Sache ist es, dem Zander oder Aal beim Abziehen keinen Widerstand spüren zu lassen. Deswegen Bleie direkt unter die Pose klippen. Die Montage sollte auf dem Grund aufliegen. Deswegen vorher akribisch Ausloten!Rute zwei war eine Feederrute. Mit dieser Rute fischten wir die Tauwürmer. Speziell auf Aal abgelegt. Beim Aalangeln mit einer Grundrute schwören wir darauf, allein die Spitze als Bissanzeiger zu verwenden. Der Aal beim Fressen macht eine ganze Weile fast gar nichts. Die Beute im Maul, gibt es  in der Regel nur ein kurzes vor- und zurückschwimmen. Eventuel mal ein Kopfschütteln. Genau diese Bisse aber sind an der Feederrute leicht zu sehen und zu deuten. Ihr könnt euch ein Aal beim Fressen in unserer Fischliste anschauen. In dem Video ist es gut zu erkennen, was bei einem Biss passiert.

So… kommen wir zur Beute: Direkt nach Einbruch der Dunkelheit verschwand auch schon die Köderfischpose im dunklen Wasser. Der Biss kam genau wie erläutert. Ein Rumgezuppel über Minuten, doch am Ende ein eindeutiges Abziehen. Ein harter Drill begann, und der Sieg ging an das Team „Mein-Biss.de“!!!Ein wirklich guter Breitkopfaal mit knapp 80 cm machte das Fotografieren im Dunklen sehr schwer. Aber ein starker Fisch. Zielfisch überlistet! Unsere Futterbombe hatte die Schlange direkt zum Spot gelotst. Danach war erstmal Flaute, doch nach einer Stunde kam ein Biss auf die Feederute so brutal, dass es sich niemals um einen Aal handeln konnte. Der Fisch wollte nicht vom Grund und flüchtete immer wieder Richtung Freiwasser. Wir staunten nicht schlecht, als im Schein unserer Taschenlampe ein schöner Spiegler guten Abend sagte.Also: Die Glienicker Brücke ist ein Superspot für jeden. Leider konnten wir euch keinen Zander präsentieren, doch wir werden schon bald wiederkommen. Denn wir haben noch eine Rechnung mit den Brücken-Rapfen offen. Den Artikel schliessen wir heute nicht mit einem Fisch, sondern mit einem Foto, welches das Feeling in den Abendstunden an diesem Spot auf den Punkt trifft. Tight Lines Freunde…..