Es muss nicht immer Japan sein

Es muss nicht immer Japan sein

Die Welle der Japan Wobbler hat den deutschen Angelmarkt rasiert. Dabei ist Illex ganz weit vorn. Die superfängigen Wobbler haben allerdings auch ihren Preis. Um Rapala, Lucky Craft oder Illex eine günstige Kampfansage zu machen, müssen wir nur in unseren eigenen Reihen suchen. Die deutschen Urgesteine Balzer und Cormoran bieten Raubfischanglern eine Palette an sehr fängigen Kunstködern für einen kleinen Preis. Das Mein-Biss-Team hat für euch zwei Modelle getestet. Sie haben es in sich.

Es geht um den MA-RO Crank von Cormoran (unten) und den Fireshark von Balzer (oben). Zwei Köder, die für den Fang von Barsch, Zander, Döbel und Forelle entwickelt wurden. Wir beginnen mit dem MA-RO Crank von Cormoran.

  • MA-RO Crank
  • Firma: Cormoran
  • Typ: Schwimmend
  • Tauchtiefe : 1,5 m
  • Länge: 5,8 cm
  • Gewicht: 4 gr
  • Farbe: Stripe Minnow
  • Preis: ca. 6 Euro

Wir testeten den MA-RO Crank in einer Flachwasserzone der Berliner Havel. Wassertiefen: bis max. zwei Meter. Grundbeschaffenheit: Sand und Kies.

Der Zielfisch war der Barsch. Im Flachwasser konnte der MA-RO Crank voll überzeugen. Die erste Variante war es, den Köder ziemlich monoton einzuholen und seine floating Eigenschaft durch Spin-Stops auszunutzen. Es stellte sich heraus, dass die Barsche genau in der Auftriebsphase des Köders sehr aggresiv bissen.

Variante zwei: den Köder twitchen. Beim Twitchen bricht der MA-RO Crank regelmäßig seitlich aus und flankt wunderbar durch das Wasser. Bei den Kippbewegungen und der an diesem Tag starken Sonneneinstrahlung kommt die äußerst robuste Lackierung voll auf ihre Kosten und bietet ein verführerisches Farbspiel im klaren Wasser.

Variante drei: das Motto „Top Speed“. Durch sehr schnelles Einholen des Köders in Wassertiefen bis zu 1,50 Meter kommt es zum „Bottom-Bouncing“. Die Tauchschaufel des Köders durchwühlt dabei den sandingen Grund und lässt den MA-RO Crank bei einem Spin-Stop wie Phönix aus der Asche aus einer Staubwolke emporsteigen. Diese Methode brachte reichlich Fisch. Allerdings ist sie nur empfehlenswert, wenn keine Hänger erwartet werden obwohl die große Tauchschaufel die Messerscharfen Drillinge abschirmt. Mit dieser Methode konnten wir sogar ein schönen Brassen auf die Schuppen legen, der dem Crank Bait nicht wiederstehen konnte.

Fazit: Der MA-RO Crank ist ein echter Barschkiller aus hochwertig verarbeitetem Material mit super scharfen Haken und einer sehenswerten Lackierung. Preisleistungsverhältnis: 1+.

Als kleiner Nachschlag, auch die Elb-Alande konnten dem MA-RO Crank nicht wiederstehen.

 

Nummer Zwei auf unserer Liste, aus der Serie Colonel Z von Balzer der Fireshark. Hierbei handelt es sich um um einen kleinen Twitchbait, ebenfalls entwickelt für die leichte Angelei auf Barsch, Döbel, Forelle und Zander.

  • Colonel Z Forellen Wobbler
  • Firma: Balzer
  • Typ: Schwimmend
  • Tauchtiefe : 0,4 m
  • Länge: 6 cm
  • Gewicht: 8 gr
  • Farbe: Fireshark
  • Preis: ca. 3,50 Euro

Der Köder musste ebenfalls an der Berliner Havel sein Können beweisen. Wir fischten den Köder vor Seerosenfeldern mit starkem Krautbewuchs.Zielfisch dieses Tests war ebenfalls der Barsch. Allerdings bestand auch Hoffnung auf räuberische Friedfische. Speziell zu diesem Thema lest ihr übrigens nächste Woche mehr bei uns. Der Fireshark ist ein Twitchbait mit Stahlkugel. Dicht unter der Oberfläche laufend, kommen seine Reize zur Wirkung.

Wir fischten den Köder mit kurzen, aggressiven twitches direkt vor den Seerosen. Bei langsamer Köderführung, beziehungsweise schnell und dabei oft wieder zur Oberfläche floaten lassend, bekommt der Fireshark den Charakter eines Poppers. Die Barsche im Knietiefenwasser konnten ihm nicht widerstehen.Ebenfalls fängig, uns jedoch etwas stupide vorkommend,  war die Varianten, den Köder nur monoton durchs Wasser laufen zu lassen. Die Lackierung des Twitchbaits war im Sonnenlicht ebenfalls eine Augenweide. Die chemisch geschärften  Camtec-Drillinge saßen nahezu bei jedem Biss perfekt.

Fazit: Für den Preis ein echter Hit. Leider nicht lackiert, sondern nur mit einer Hologrammfolie beklebt, verliert der Köder nach einigem Fischen sein aufreizendes Design. Was allerdings bei dem Preis nur ein kleiner Negativaspekt sein dürfte.

Nun habt ihr die Qual der Wahl:

Insgesamt konnten wir in der zweistündigen Testphase mehr als 20 schöne Barsche überlisten. Wir können aus voller Überzeugung diese beiden deutschen Fabrikate weiterempfehlen – und wünschen euch jetzt natürlich viel Spass beim selber ausprobieren.

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