Elbe und Oder wieder voller Störe

Der Stör soll in Flüsse wie Elbe und Oder zurückkehren. Auf der Grünen Woche in Berlin wird der Stör am heutigen Freitag als Fisch des Jahres 2013 ausgerufen – zumindest für Brandenburg.

Auf der Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin unter dem Funkturm wird heute der Stör als Fisch des Jahres 2013 ausgerufen – zumindest als Brandenburger Fisch des Jahres. Denn eigentlich ist die Forelle der „Fisch des Jahres 2013“, wie der Verband Deutscher Sportfischer VDSF  in Abstimmung mit dem Deutschen Angler Verband DAV längst festgelegt hat.

Der Präsident des Brandenburger Landesfischereiverbands und des Landesanglerverbands, Gernot Schmidt und Eberhard Weichenhan, werden den Stör gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger also heute in diesen Stand für das Land Brandenburg heben, wie das Agarministerium informiert.

Dass sich der Stör in Elbe und Oder wieder ansiedeln kann, wird auf Initiative der „Gesellschaft zur Rettung des Störs“ und weiterer Institutionen möglich, die mit Besatzaktionen vor allem im Elbegebiet den Stör, ein Elterntierbestand, wieder etablieren wollen bis in das Havel-Spree-System hinein. Dort stiegen Störe früher bis in den Spreewald an die sächsische Grenze auf. Berufsfischer und Angler unterstützen das Projekt bereits seit einigen Jahren, den Stör zwischen Elbe und Oder hin zur Ostsee wieder anzusiedeln. Erste Fangmeldungen gibt es nach den Besatzaktionen bereits.

Ziel ist es, „die außergewöhnliche, stark gefährdete und ehemals wirtschaftlich bedeutsame Fischart stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken – auch in Vorbereitung auf die Ausrufung als Fisch des Jahres 2013“, teilt das Ministerium mit. Minister Vogelsänger: „Ich verfolge mit großem Interesse die seit Jahren andauenden Bemühungen zur Wiedereinbürgerung des Störs an Elbe und Oder. Auch wenn die fischereiwirtschaftliche Bedeutung für Brandenburg auf absehbarer Zeit eher gering bleibt, wäre doch eine gelungene Rückkehr ein Beleg dafür, dass es sich lohnt, aktiv solche Projekte zu begleiten und für kommende  Generationen ein vielfältiges Artenspektrum in unseren Gewässern zu erhalten. Neben dem Stör stehen bei uns zurzeit auch Lachs, Aal und Meerneunauge im Fokus. Zudem zeigt jede neue oder wieder angesiedelte Art, dass es immer besser gelingt, unsere Flüsse gesunden zu lassen und Schäden aus dem Zeitalter zu beseitigen, in dem unsere Gewässer ohne Rücksicht auf Fischerei und Umwelt vor allem für die Industrie genutzt wurden.“

Angeblich wurde der letzte Stör in Berlin 1868 an der Kurfürstenbrücke gefangen. Berichte gebe es von der unteren Havel, wonach wird von Einzelfängen noch Anfang des 20. Jahrhunderts berichtet, ehe Wehranlagen dem Wanderfisch den Weg versperrten. An der Oder gelten Störe seit 1927 ausgestorben.

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