Lachs und Meerforelle sind in Brandenburg wieder heimisch

Lachs und Meerforelle sind auf einem guten Weg, in Brandenburg wieder heimisch zu werden: Das ist die beste Nachricht, die der Brandenburger Landkreis Prignitz jetzt wie nie zuvor umweltpolitisch für sich verbuchen kann. Es ist sogar möglich, die Fische zu angeln, allerdings mit Einschränkungen.

PERLEBERG. Wie die Prignitzer Landkreisverwaltung mitteilt, hatten „Überfischung und eine zunehmende Schadstoffbelastung in unseren heimischen Gewässern hatten sie im letzten Jahrhundert mehr und mehr verschwinden lassen“. Es heißt: „Bis zur Wiederansiedlung war es ein weiter Weg.“ Tatsächlich: In der Prignitz wurde einst auf Initiative des brandenburgischen Landesanglerverbandes das „Lachsprogramm 2000“ zur Wiederansiedlung der Großsalmoniden gestartet. In den vergangenen 13 Jahren wurde dabei das Flusssystem der Stepenitz immer wieder mit Brut oder Jungfischen der beiden Fischarten Lachs und Meerforelle besetzt. Die Rückkehrerzahlen von Lachs und Meerforelle stiegen stetig an. Im Jahr 2011 wurden bei den alljährlich erfolgenden Kontrollbefischungen im Perleberger Stadtgebiet 109 Laichfische erfasst.Weil die Zahl der Fische immer beständiger wurde, hatte dies den Landesanglerverband Brandenburg sogar veranlasst, dass das zuvor noch selbst auferlegte Fangverbot für die Meerforelle gelockert wurde. Seit 2010 ist es Anglern damit gestattet, eine Meerforelle pro Jahr zu fangen. Doch es gelten Bedingungen:

  • Nach wie vor der ist der natürliche Bestand von Lachs und Meerforelle nach der Brandenburgischen Fischereiordnung (Anlage zu § 2) ganzjährig geschützt.
  • Für Satzfische gibt es Fangbeschränkungen. Sie müssen mindestens 60 cm lang sein und dürfen nicht in der Schonzeit vom 16. Oktober bis zum 15. April des Folgejahres gefangen werden.
  • Mitglieder des Landesanglerverbandes Brandenburg dürfen auf den Salmonidenstrecken an Stepenitz (oberhalb von Wolfshagen), Dömnitz und Schlatbach nur mit einer Zusatzkarte angeln. Auch in der übrigen Stepenitz und  im Karthanesee oder im Zellwollehafen hat man Aussichten auf den Fang einer Meerforelle.
  • Für die Elbe muss man immer eine gültige Angelberechtigung für den jeweiligen Bereich  besitzen. Wer das Glück hat,  dass ihm ein so schöner Fisch an die Angel geht, sollte seinen Fang unter Angabe des Gewässers und des Fangtages umgehend entweder beim Landesanglerverband, Tel. 0331 7430140 oder in der unteren Fischereibehörde des Landkreises, Tel.  03876 713468 melden.

Der Lachs bleibt im Gegensatz zur Meerforelle in Brandenburgischen Gewässern weiterhin ganzjährig geschützt, da seine Rückkehrerzahlen deutlich geringer sind als die der Meerforelle. Beide Fischarten sehen sich allerdings zum Verwechseln sehr sehr ähnlich. Daher sollen  Angler die typischen Merkmale beider Fische zuvor kennen. Empfohlen wird sogar, den Fisch zurückzusetzen, wenn ein Angler nicht eindeutig erkennt, ob es sich um einen Lachs oder eine Meerforelle handelt.

Achtung! Meerforellen müssen vom Lachs unterschieden werden

Beim Lachsschwanz ist der sogenannte Schwanzflossensaum nach innen gerundet. (Foto: Institut für Binnenfischerei Potsdam)
Der Meerforellenschwanz besitzt einen geraden Schwanzflossensaum (Foto: Institut für Binnenfischerei Potsdam).

Bestes Unterscheidungsmerkmal ist die Schwanzflosse. Bei der Meerforelle  ist bei der  Schwanzflossensaum eher geradlinig. Die Haut ist mit runden dunklen Flecken an den Seiten versehen.

Beim Lachs dagegen ist der Schwanzflossensaum leicht nach innen gerundet und die dunklen Flecken an den Seiten sind eher unregelmäßg geformt. Mit zunehmender Laichreife kommen rote bis pinkfarbene Punkte dazu.

Einen Laichhaken indes weisen bei beiden Fischarten jeweils die Männchen auf.

 

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